Mittwoch, 25. November 2009

Serengeti, Ngorongoro und Lake Manyara in 5 Tagen



Nach der absolut Fotofreien Safari im Fruehjahr haben wir diesmal vorgesorgt und uns zwei Freunden angeschlossen, die zufaelligerweise im Besitz einer sehr guten Kamera sind. Ein weiteres Plus war, dass ebendiese gleichen Freunde auch noch ein geniales Fernglas besassen. Ja, besassen und nicht mehr besitzen, da sie es uns freundlicherweise nach Abschluss der Reise und vielen vielen lobenden Worten unsererseits (“Das ist aber auch wirklich ein geniales Geraet!” oder “Unglaublich wie scharf man das Gepardenfellmuster damit sehen kann” und “Es ist als stuende man 500 Meter weiter vorne”) ueberlassen haben. Super Geschenk! DANKE nochmals.

In Arusha angekommen, holte uns unser Fahrer Edward (auch Rasender Ed oder Kamikaze Eddi genannt) ab und brachte uns in einem Affentempo, saemtliche in der Gegend von Arusha so beliebten dreifach-Bumps, grasende Esel und strassenueberquerende Kuhherden ignorierend und meist auf der rechten Spur fahrend (zur Erinnerung: in Tansania herrscht Linksverkehr) ins Reisebuero fuer ein kurzes Briefing. Mit Reiseplan und Lunch Boxes ausgestattet ging es danach weiter Richtung Ngorongoro Krater. Um die Ebene im Inneren des Kraters zu erreichen, wo sich die Tiere aufhalten, muss man erst einmal ueber den Kraterrand fahren. Das steile hinauf und hinunter und die vielen Kurven sind meinem Magen nicht besonders gut bekommen. Zu meinem Glueck hatten wir Vomacur dabei.

Ngorongoro:

Eine Unglaublich schoene Landschaft. Auch wenn eine Weile keine Tiere zu sehen sind kann man sich an der von huegeln eingerahmten Ebene sattsehen. Gleich am ersten Tag haben wir schon eine Vielzahl an Tieren gesehen. Von den Big Five, also Loewe, Elefant, Bueffel, Leopard, Nashorn, haben wir 3 im Krater sehen koennen. Das Nashorn war allerdings sehr weit entfernt und trotz genialem Fernglas nur als schwarzer Fleck mit Horn zu sehen. Der Elefant war schon altersschwach und ueberraschte uns bei naeherem Hinsehen (ok, das haette auch ein halb Blinder noch sehen koennen) mit einer Praesentation seiner Genitalien. Das uebernaechste Foto ist nichts fuer schwache Nerven:

Abends ging es dann in die Serena Ngorongoro Lodge, die sich am Kraterrand befindet und sehr schoene Ausblicke in den Krater ermoeglicht.

Serengeti:
Hier haben wir 2 1/2Tage verbracht. Das Gebiet ist riesengross und meist eben bis auf einige Riesensteingruppen, Kopjes genannt. Wir haben viele Loewen gesehen: Beim fressen, beim Jagen, beim schlafen, beim spielen mit den Kleinen. Dank der kleinen Regenzeit gab es auch eine kleine Migration der Gnus zu sehen. Ansonsten waren auch Geparden, Giraffen, Affen und allerlei andere Tiere anwesend.

Aufgund von recht starkem Regen waren nicht alle Wege befahrbar aber unser Fahrer wusste meist eine Alternative. Uebernachtet haben wir in 2 verschiedenen Lodges, einmal in Zelten des Mbuzi Mawe Camps und einmal in der Serena Serengeti Lodge. Letztere erinnert an eine Art Hobbit-Dorf mit kleinen Rundhauschen ist aber aufgrund ihrer hoeheren Lage empfehlenswert. Wenn man seine Rundhuette verlassen will, muss man sich vom Hotelpersonal eskortieren lassen, wegen der Loewen und anderer gefaehrlicher Tiere. Die Lodges in der Serengeti sind nicht eingezaeunt. Ein Campingurlaub haette demnach noch einigen zusaetzlichen Nervenkitzel beschert. Ansonsten sahen die Löwen tagsüber eher faul aus:






Hmm, das war besonders lecker...Die Löwin verspeist hier gerade genüsslich ein Gnu. Was das Gnu zum Frühstück hatte, kann man auf dem Bild auch sehr deutlich erkennen.

Das nächste Foto zeigt die typische Safari-Haltung, die man nach einer Weile zwangsläufig anzunehmen scheint.

Lake Manyara:

Dieser letzte Nationalpark auf unserer Route ueberraschte mit seiner grossen Anzahl an Pavianen, Giraffen und Elefanten. Der Park ist zwar sehr klein aber dafuer landschaftlich sehr abwechslungsreich. Gleich am Anfang faehrt man durch einen Wald um spaeter eine Art Steppe mit dem Natronsee im Hintergrund zu erreichen.



Hier meine Lieblingstiere, die Hippos:



Dass mit Nilpferden nicht zu Spaßen ist, zeigt auch dieser Artikel. Ein Krokodil hat da kein leichts Leben, inmitten dieser Riesenviecher. Es könnte folgendes Krokodil erwischt haben:

Und weiteres aus der Serengeti:




Zufrieden am Ende der Safari:



Donnerstag, 19. November 2009

Vorfreude auf Sansibar

Zwei Wochen lang hatte ich Besuch von Freunden aus Deutschland. Neben einer wunderschoenen Safari durch die Nationalparks des Nordens (mehr dazu wenn ich die 10 000 Fotos sortiert habe...) ging es auch nach Sansibar. Leider nur fuer die Besucher. P. und ich mussten arbeiten und daher zuhause bleiben. Aber der naechste Feiertag, diesmal ein muslimischer, ist schon in Sicht und wenn uns der Mond wohlgesonnen ist, sind Donnerstag und Freitag naechste Woche frei. Wir haben vorsorglich und optimisisch das Hotel gebucht. Wenn der Mond uns enttauscht, dann fallen die Feiertage auf Samstag und Sonntag. Der Ausflug wird dann gestrichen. Also daumendruecken, denn ich will unbedingt wieder nach Sansibar.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Heute: Nyerere Day


Dass es hier viele Feiertage gibt, hatte ich schon mal erwähnt. Es sind 18 pro Jahr (vergleich: USA hat nur 10, Deutschland?). Heute ist es wieder so weit, wir haben Nyerere Day. Das bedeutet: Endlich ausschlafen bis 7 Uhr, Frühstück auf dem Balkon, Überschwemmung dank kaputter Waschmaschine auf dem anderen Balkon, ausgelacht werden von Guards auf der anderen Straßenseite, die die Überschwemmung und meinen Aufschrei gesehen und gehört haben. Dann Regen. Erst vereinzelt und dann ein Wolkenbruch. Ich habe sofort das Bedürfnis einen Tee zu trinken und es mir gemütlich zu machen. Die Erinnerung an den Herbst ist da.
Die kleine Regenzeit hat soeben eingesetzt und wird hoffentlich viel Regen für die Landwirtschaft Tansanias bringen und für die E-Werke Tanescos, die zum großen Teil mit Wasserkraft betrieben werden. Es war so trocken in diesem Jahr, dass eine Stromrationierung beschlossen und verkündet wurde. Praktisch, dass ich am Tag zuvor unseren Kühlschrank und das Tiefkühlfach bis an den Rand gefüllt hatte. Nun fällt der Strom an manchen Tagen von 9-23 Uhr aus und der Generator läuft nur zu bestimmten Zeiten. Kein Fernsehen, Kein Ventilator... Aber heute ist ja Feiertag, da werden die uns das doch nicht antun. Oder?
Julius Nyerere war übrigens Tansanischer Staatspräsident und starb heute vor zehn Jahren. Er hat für die Vereinigung Tanganyikas und Sansibars zu einem Staat (Tan-Sania) in den 60ern gesorgt und die sozialistischen Tendenzen des Landes gefördert. Hier wird er als Mwalimu bezeichet, was so viel bedeutet wie "unser Lehrer". In den meisten Büros, Geschäften, Restaurants hängt ein großes Foto von ihm. Zusammen mit einem Bild des jetzigen Präsidenten Kikwete.

Samstag, 10. Oktober 2009

Berlin, Frankfurt, Heidelberg und zurück nach Hause


Mein Herbsturlaub in Deutschland war viel schöner als erwartet. Noch kurz vor dem Abflug bin ich im Meer geschwommen und wollte gar nicht weg. Alleine 11 Stunden im Flieger sind auch keine gute Motivation. Dazu der Streik am Flughafen, Abflug mehr als eine Stunde verspätet...bin aber trotzdem pünktlich in Zürich gelandet. Da sieht man mal was für Reservezeit von den Airlines eingplant wird.
Eine Woche Berlin, eine Woche Frankfurt und etwas Heidelberg dazwischen und schon war der Urlaub vorbei. Viel zu schnell. Viel zu wenig von allem und allen gehabt. Zum Schluss wollte ich nicht zurück und hatte schlimmes Heimweh nach der Ankunft in Dar. Alles fühlte sich hier so fremd an. Nichts roch mehr nach Herbst, nach Restsommerbriese, nach Laub. Stattdessen salzige feuchte Meeresluft, eine überhitzte Wohnung und nur ein Feiertag, obwohl das Ende des Ramadan hier meist 2 Feiertage beschert. Jetzt hat mich das Land und die Stadt wieder voll im Griff und ich bin das Heimweh endlich los. Stattdessen macht sich eine kleine Vorfreude breit. Auf den nächsten Heimatbesuch.


Samstag, 25. Juli 2009

Das Schuhdilemma oder warum man nicht 30 Paar Schuhe in die Tropen mit nehmen sollte

Dass hier gerade eine Art Winter herrscht und sich die Luftfeuchtigkeit in den letzten 2 Monaten erhöht hat, ist bekannt. Dass sich das auf die meisten meiner Schuhe auswirken würde, war mir bis heute jedoch nicht klar. Fein säuberlich wurden sie in einem Holzschrank gelagert, vor Staub, Sonne und sonstigen Feinden geschützt. Dachte ich. Da ich aus meiner Schuhsammlung immer nur 3 Paar wirklich trage und diese direkt an der Tür stehen, gab es keinen Grund sich dem Schuhschrank zu nähren. So konnte DAS hier in Ruhe vor sich hin wuchern:


Fein säuberlich hatte sich der grüne Schimmel über fast jeden Schuh ausgebreitet. Die von Deichman waren besonders betroffen. Die vom Flohmarkt hatten sich ergfolgreich gewehrt. Erkenntis: Man kann Leder doch in der Waschmaschine waschen.

Sonntag, 12. Juli 2009

YMCA in Dar




Seit ich in der Innenstadt arbeite, bin ich in der Mittagspause oft auf der Suche nach einem bezahlbaren und schmackhaften Essen. Nach einigem Suchen, hat mir ein Kollege den Tipp gegeben in die Cafeteria des YMCA zu gehen. In der simplen Jugendherberge findet man neben Rucksackturisten auch die Tansanischen Buisnessleute beim Mittagessen vor. Das Essen ist einfach, die typischen Reis und Ugali-Gerichte eben, aber der Essensaal ist sehr angenehm luftig mit Blick auf einen Garten. Für mich eine regelrechte kleine Oase in der staubigen Innenstadt. Muss nur noch herausfinden was es mit dem Men´s´s Club auf sich hat.

International Trade Fair (HSC)





Wer noch keine bunten Plastikstühle besitzt und auch sonst gerade am Einrichten ist, der war auf dieser für die Stadt verhältnismäßig großen Messe richtig. Der Home Shopping Channel (HSC) war der Veranstalter, die Produkte rangierten von Hygieneartikeln über Lebensmittel zu Teppichen. Kurzum, es gab alles mögliche zu kaufen und ein paar Persönlichkeiten aus der Politik zu bestaunen. P.s Vierradantrieb kam endlich auch mal zum Einsatz, nach all dieser Zeit. Unser Wagen fuhr sich auf dem sandigen Parkplatz fest und konnte nur befreit werden, indem 3 starke Männer ihn hochhuben, ein vierter starker Mann im Wagen Gas gab und eine starke Frau mit guten Ratschlägen und leichter Verzweiflung angesichts der Sonne und des langsamen Fortschritts des Unterfangens tatkräftig oder so ähnlich zur Seite stand.

Samstag, 11. Juli 2009

Dala Dala vs. Daihatsu

Vor kurzem habe ich das hier:

gegen das eingetauscht:


Mein kleines Auto darf sich nun zu Hause schonen, während ich mit dem hier Dala Dala genannten Bus zur Arbeit fahre. Täglich riskiere ich mein Leben, indem ich es in die Hände eines verrückten Dala Dala Fahrers lege. In der Innenstadt in der ich arbeite gibt es so gut wie keine Parkplätze und der Stau ist nervenzehrend, daher der Tausch. Die Busse dagegen, umfahren den Stau einfach indem sie die wildesten Manöver veranstalten, wie z.B. auf der Gegenspur fahren, am Strand fahren oder Autofahrer wegdrängen. Manchmal hat man Glück und kriegt einen Sitzplatz, manchmal ist der Wagen so voll, dass man kaum Platz hat seine Füße vernünftig auf den Boden zu stellen, geschweige denn sich sinnvoll festzuhalten. Wie ich kürzlich festgestellt habe, ist es nicht empfehlenswert kurz vor acht Uhr morgens an der Enstation "Posta" auszusteigen. Bereits Minuten vor der Ankunft werden die Fahrgäste dazu angehalten die Fenster zu schließen. Danach stehen alle Fahrgäste gleichzeitig auf, um möglichst der erste am Ausgang zu sein. Hält der Bus dann an, rennt eine riesige Meute Menschen auf ihn zu. Es ist klar, dass nicht alle in den Dala Dala reinpassen werden, also warten sie nicht, bis die anderen ausgestiegen sind, sondern versuchen sofort einzusteigen. Gerne auch durch die Fenster. Der letze Fahrgast der aussteigt, hat das Pech in der Menge eingequetscht zu werden. Ich steige jetzt immer eine Station früher aus.

Baobab an der Kimweri Avenue



Oft bin ich an ihm vorbeigefahren, habe über die riesigen Ausmaße gestaunt und über die Menge an Menschen, die unter ihm verweilten und lebten. Ein gigantischer Schattenspender und Zeuge vergangener Jahrhunderte. Letzte Woche fuhr ich wieder an ihm vorbei und sah ihn umgekippt auf dem Boden liegen wie einen toten Riesen. Die Menschen verweilten nicht mehr, sondern kämpften mit den zerstörten Stromleitungen, die er bei seinem Fall mitgerissen hatte. Ich war wütend, hatte angenommen, es sei Menschenwerk, der Baum absichtlich gefällt. Doch er hatte sich von ganz allein verabschiedet. Fiel einfach um, die Wurzeln nicht mehr stark genug. Nun sitzen die Menschen am umgekippten Baum, eine dahinterliegende Straße ist nicht mehr befahrbar und keine Aufräumaktionen in sicht. So kann man sich vom alten Baum lange verabschieden.


Pugu Hills







Manchmal hat man einfach mal genug vom Strand, Meer usw. Manchmal will man einfach mal raus aufs Land. Ins Hinterland. In der Nähe des Flughafens von Dar es Salaam befindet sich ein Ort Namens Pugu. Es ist eine dieser ausgedehnten Tansanischen Ortschaften, die sich ewig an der Straße und darüber hinaus entlangziehen. Die Landschaft ist etwas hügelig und zum wandern laut Reiseführer gut geeignet. Wir fuhren früh los und erreichten nach kurzen Irritationen bezüglich des richtigen Weges auch bald das Ziel. Der Lonely Planet informierte: Am Hühnerstall rechts abbiegen und der Straße bis zum Ende folgen. Tatsache war: Der Hühnerstall war weg, die besagte Straße glich eher einem kaputten Feldweg mit tausend Abzweigungen. Wir haben es dennoch gefunden und uns gleich danach auf den Weg gemacht, Flora und Fauna der Umgebung zu Fuß zu erkunden. Trotz des Erfogserlebnisses, die Pugu Hills gefunden zu haben, war es uns anfangs nicht möglich, den Wanderweg zu finden. Fazit: Drei mal im Kreis um ein Fussballfeld gelaufen, zwei falsche Abbiegungen genommen, Wanderweg schließlich gefunden und in 20 Minuten bewältigt. Großen Käfer und angebundenen Esel gesehen. Die eigentliche Belohnung danach war die Lodge die einen schönen Ausblick auf die Täler bietet und in der wir die einzigen Gäste waren.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Warum wir umgezogen sind



Der Bauboom schlechthin auf der Halbinsel Masaki hat seit einigen Wochen eingesetzt. Allein um unsere Wohnstätte herum drei Baustellen. Dazu Straßenarbeiten. Es wird auch Samstags weitergearbeitet, gehämmert, geschrien, entladen und gesägt. Der Bebauungsplan für diese Gegend ist geändert worden. Man darf nun bis zu 7 Stockwerke bauen. Das hat nun alle, die ein kleines Haus oder noch ein wenig Restplatz auf ihrem Grundstück haben dazu veranlasst zu bauen.


Montag, 29. Juni 2009

Adieu Masaki

Nach mehrwoechiger Wohnungssuche ist es endlich vollbracht. Schweren Herzens sind wir von Masaki nach Msasani Village umgezogen. Ich haette nicht gedacht, dass es so schwer sein wuerde ein Wohnung in der man nur 6 Monate gelebt hat aufzugeben. Ueberraschend war auch, wieviel Zeug man in dieser kurzen Zeit ansammeln kann. Die Umzugshelfer wollten am Ende einen Aufschlag, weil es mehr war als beschrieben. Drei Maenner mit einem Pickup, Bekannte unseres Taxifahrers. Dazu spontane Beteiligung zweier Guards. Der eine half beim tragen, der andere nutzte die Chance um uns eine Palme zu verkaufen. Nun heisst es, die neue Wohnung in Beschlag zu nehmen, sie zu einem Zuhause zu machen. Duerfte etwas schwierig werden, wenn man immer noch in der alten Wohnung uebernachtet.
Ich bin gestern voellig erledigt um 8 Uhr schlafen gegangen, die restlichen Kartons und eine ungewohnte Umgebung warten heute abend auf mich.

Freitag, 26. Juni 2009

Winterzeit


Endlich. Zwischen Tag und Nacht ist ein Temperaturunterschied bemerkbar. Die Frösche quaken nicht mehr ganz so laut vor meinem Fenster, der Ventilator kann ausgeschaltet werden, ohne dass der Raum sich innerhalb von Minuten in eine Sauna verwandelt. Und es gibt Mandarinen und Orangen. Mit ihrer grünen Schale sehen sie noch unreif aus aber das täuscht.

Sonntag, 14. Juni 2009

Wohnen in Afrika






Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Anhand des Angebots in den Geschäften hierzulande war der tansanische Einrichtungsgeschmack (es fällt mir schwer das Wort EinrichtungsSTIL zu verwenden) schon deutlich zu erahnen. Aber wie die Zusammenstellung der verschiedenen Gegenstände im einzelnen aussieht, erschloss sich erst bei zahlreichen Wohnungsbesichtigungen. Die Scheu vor Kitsch ist prinzipiell nicht bekannt. Furchtlos kombiniert man 5 verschieden Bodenfliesen innerhalb einer Wohnung. Schwere arabeske Sofasets aus Dubai sind der Traum und werden lokal eifrig nachgebaut. Viel ist auch viel. Vor allem viel verschiedenes in einem Raum. Abgerundet wird das ganze durch einige indische Elemente und besondere Hingucker wie z.B. Lampen in Form einer goldenen Ananas oder Beistelltische (viele Beistelltische) in Form eines auf dem Rücken liegenden Elefanten, der auf seinen Füßen eine gläserne Tischplatte balanciert. Man merke: Deko ist alles. Wer achtet da schon auf geringfügige Probleme wie Farbdesaster, 100 Materialkombinationen, von der Wand hängende Kabel, nicht ganz aus ihrer Transportverpackung befreite Elektrogeräte (ich muss sagen, so ein Styroporpodest kann einem Kühlschrank eine gewisse Leichtigkeit verleihen).

Dienstag, 9. Juni 2009

Kigamboni






Wenn es nur einen Tag gibt, an dem man der Stadt entfliehen kann, dann verzichtet man besser auf lange Autofahrten in den Norden und nimmt die Fähre zum südlich gelegenen Kigamboni. Nur 10 Fährminuten von der Innenstadt Dar es Salaams entfernt befindet sich ein dörflich anmutender Stadtteil und die verheißungsvolle Straße richtung Strand. So ein bisschen Wasser kann durchaus große Auswirkungen haben. Die Tansanische Fähre mit ihren absurden Regeln und der ständigen Maximalbeladung verhindert jedenfalls eine reibungslose Durchmischung und Verbindung der beiden Stadtteile. Die Fußgänger wollen stets schneller sein als die Autos, jeder Autofahrer möchte zuerst von der Fähre runter, egal wo sein Fahrzeug steht. Kurzum: Unter keinen Umständen will jemand der Letzte sein. Das Warten auf die Fähre und das Verlassen der Fähre sind eben nicht gerade die Highlights der ganzen Unternehmung aber man erträgt es gut wenn man sich auf das Ziel fokussiert und den Trubel am Hafen ignoriert. Und dann, einfach weiterfahren, bis zum Meer.

Wenn das Schwimmen keinen Spaß mehr macht, steht dieses majestätische Tier für eine Stranderkundung zur Verfügung. Mich persönlich hat der Geruch des Viehs von einer Exkursion abgehalten. Merke: Kamele schwitzen auch. Der Strand ist weitläufig und wunderschön. Nur wenige kleine Hotels verschandeln die unberührte Natur. Eines davon ist das Kipepeo, eine Art Ansammlung von Strohhütten auf Stelzen.
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