Mittwoch, 14. Oktober 2009

Heute: Nyerere Day


Dass es hier viele Feiertage gibt, hatte ich schon mal erwähnt. Es sind 18 pro Jahr (vergleich: USA hat nur 10, Deutschland?). Heute ist es wieder so weit, wir haben Nyerere Day. Das bedeutet: Endlich ausschlafen bis 7 Uhr, Frühstück auf dem Balkon, Überschwemmung dank kaputter Waschmaschine auf dem anderen Balkon, ausgelacht werden von Guards auf der anderen Straßenseite, die die Überschwemmung und meinen Aufschrei gesehen und gehört haben. Dann Regen. Erst vereinzelt und dann ein Wolkenbruch. Ich habe sofort das Bedürfnis einen Tee zu trinken und es mir gemütlich zu machen. Die Erinnerung an den Herbst ist da.
Die kleine Regenzeit hat soeben eingesetzt und wird hoffentlich viel Regen für die Landwirtschaft Tansanias bringen und für die E-Werke Tanescos, die zum großen Teil mit Wasserkraft betrieben werden. Es war so trocken in diesem Jahr, dass eine Stromrationierung beschlossen und verkündet wurde. Praktisch, dass ich am Tag zuvor unseren Kühlschrank und das Tiefkühlfach bis an den Rand gefüllt hatte. Nun fällt der Strom an manchen Tagen von 9-23 Uhr aus und der Generator läuft nur zu bestimmten Zeiten. Kein Fernsehen, Kein Ventilator... Aber heute ist ja Feiertag, da werden die uns das doch nicht antun. Oder?
Julius Nyerere war übrigens Tansanischer Staatspräsident und starb heute vor zehn Jahren. Er hat für die Vereinigung Tanganyikas und Sansibars zu einem Staat (Tan-Sania) in den 60ern gesorgt und die sozialistischen Tendenzen des Landes gefördert. Hier wird er als Mwalimu bezeichet, was so viel bedeutet wie "unser Lehrer". In den meisten Büros, Geschäften, Restaurants hängt ein großes Foto von ihm. Zusammen mit einem Bild des jetzigen Präsidenten Kikwete.

Samstag, 10. Oktober 2009

Berlin, Frankfurt, Heidelberg und zurück nach Hause


Mein Herbsturlaub in Deutschland war viel schöner als erwartet. Noch kurz vor dem Abflug bin ich im Meer geschwommen und wollte gar nicht weg. Alleine 11 Stunden im Flieger sind auch keine gute Motivation. Dazu der Streik am Flughafen, Abflug mehr als eine Stunde verspätet...bin aber trotzdem pünktlich in Zürich gelandet. Da sieht man mal was für Reservezeit von den Airlines eingplant wird.
Eine Woche Berlin, eine Woche Frankfurt und etwas Heidelberg dazwischen und schon war der Urlaub vorbei. Viel zu schnell. Viel zu wenig von allem und allen gehabt. Zum Schluss wollte ich nicht zurück und hatte schlimmes Heimweh nach der Ankunft in Dar. Alles fühlte sich hier so fremd an. Nichts roch mehr nach Herbst, nach Restsommerbriese, nach Laub. Stattdessen salzige feuchte Meeresluft, eine überhitzte Wohnung und nur ein Feiertag, obwohl das Ende des Ramadan hier meist 2 Feiertage beschert. Jetzt hat mich das Land und die Stadt wieder voll im Griff und ich bin das Heimweh endlich los. Stattdessen macht sich eine kleine Vorfreude breit. Auf den nächsten Heimatbesuch.


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