Samstag, 25. Juli 2009

Das Schuhdilemma oder warum man nicht 30 Paar Schuhe in die Tropen mit nehmen sollte

Dass hier gerade eine Art Winter herrscht und sich die Luftfeuchtigkeit in den letzten 2 Monaten erhöht hat, ist bekannt. Dass sich das auf die meisten meiner Schuhe auswirken würde, war mir bis heute jedoch nicht klar. Fein säuberlich wurden sie in einem Holzschrank gelagert, vor Staub, Sonne und sonstigen Feinden geschützt. Dachte ich. Da ich aus meiner Schuhsammlung immer nur 3 Paar wirklich trage und diese direkt an der Tür stehen, gab es keinen Grund sich dem Schuhschrank zu nähren. So konnte DAS hier in Ruhe vor sich hin wuchern:


Fein säuberlich hatte sich der grüne Schimmel über fast jeden Schuh ausgebreitet. Die von Deichman waren besonders betroffen. Die vom Flohmarkt hatten sich ergfolgreich gewehrt. Erkenntis: Man kann Leder doch in der Waschmaschine waschen.

Sonntag, 12. Juli 2009

YMCA in Dar




Seit ich in der Innenstadt arbeite, bin ich in der Mittagspause oft auf der Suche nach einem bezahlbaren und schmackhaften Essen. Nach einigem Suchen, hat mir ein Kollege den Tipp gegeben in die Cafeteria des YMCA zu gehen. In der simplen Jugendherberge findet man neben Rucksackturisten auch die Tansanischen Buisnessleute beim Mittagessen vor. Das Essen ist einfach, die typischen Reis und Ugali-Gerichte eben, aber der Essensaal ist sehr angenehm luftig mit Blick auf einen Garten. Für mich eine regelrechte kleine Oase in der staubigen Innenstadt. Muss nur noch herausfinden was es mit dem Men´s´s Club auf sich hat.

International Trade Fair (HSC)





Wer noch keine bunten Plastikstühle besitzt und auch sonst gerade am Einrichten ist, der war auf dieser für die Stadt verhältnismäßig großen Messe richtig. Der Home Shopping Channel (HSC) war der Veranstalter, die Produkte rangierten von Hygieneartikeln über Lebensmittel zu Teppichen. Kurzum, es gab alles mögliche zu kaufen und ein paar Persönlichkeiten aus der Politik zu bestaunen. P.s Vierradantrieb kam endlich auch mal zum Einsatz, nach all dieser Zeit. Unser Wagen fuhr sich auf dem sandigen Parkplatz fest und konnte nur befreit werden, indem 3 starke Männer ihn hochhuben, ein vierter starker Mann im Wagen Gas gab und eine starke Frau mit guten Ratschlägen und leichter Verzweiflung angesichts der Sonne und des langsamen Fortschritts des Unterfangens tatkräftig oder so ähnlich zur Seite stand.

Samstag, 11. Juli 2009

Dala Dala vs. Daihatsu

Vor kurzem habe ich das hier:

gegen das eingetauscht:


Mein kleines Auto darf sich nun zu Hause schonen, während ich mit dem hier Dala Dala genannten Bus zur Arbeit fahre. Täglich riskiere ich mein Leben, indem ich es in die Hände eines verrückten Dala Dala Fahrers lege. In der Innenstadt in der ich arbeite gibt es so gut wie keine Parkplätze und der Stau ist nervenzehrend, daher der Tausch. Die Busse dagegen, umfahren den Stau einfach indem sie die wildesten Manöver veranstalten, wie z.B. auf der Gegenspur fahren, am Strand fahren oder Autofahrer wegdrängen. Manchmal hat man Glück und kriegt einen Sitzplatz, manchmal ist der Wagen so voll, dass man kaum Platz hat seine Füße vernünftig auf den Boden zu stellen, geschweige denn sich sinnvoll festzuhalten. Wie ich kürzlich festgestellt habe, ist es nicht empfehlenswert kurz vor acht Uhr morgens an der Enstation "Posta" auszusteigen. Bereits Minuten vor der Ankunft werden die Fahrgäste dazu angehalten die Fenster zu schließen. Danach stehen alle Fahrgäste gleichzeitig auf, um möglichst der erste am Ausgang zu sein. Hält der Bus dann an, rennt eine riesige Meute Menschen auf ihn zu. Es ist klar, dass nicht alle in den Dala Dala reinpassen werden, also warten sie nicht, bis die anderen ausgestiegen sind, sondern versuchen sofort einzusteigen. Gerne auch durch die Fenster. Der letze Fahrgast der aussteigt, hat das Pech in der Menge eingequetscht zu werden. Ich steige jetzt immer eine Station früher aus.

Baobab an der Kimweri Avenue



Oft bin ich an ihm vorbeigefahren, habe über die riesigen Ausmaße gestaunt und über die Menge an Menschen, die unter ihm verweilten und lebten. Ein gigantischer Schattenspender und Zeuge vergangener Jahrhunderte. Letzte Woche fuhr ich wieder an ihm vorbei und sah ihn umgekippt auf dem Boden liegen wie einen toten Riesen. Die Menschen verweilten nicht mehr, sondern kämpften mit den zerstörten Stromleitungen, die er bei seinem Fall mitgerissen hatte. Ich war wütend, hatte angenommen, es sei Menschenwerk, der Baum absichtlich gefällt. Doch er hatte sich von ganz allein verabschiedet. Fiel einfach um, die Wurzeln nicht mehr stark genug. Nun sitzen die Menschen am umgekippten Baum, eine dahinterliegende Straße ist nicht mehr befahrbar und keine Aufräumaktionen in sicht. So kann man sich vom alten Baum lange verabschieden.


Pugu Hills







Manchmal hat man einfach mal genug vom Strand, Meer usw. Manchmal will man einfach mal raus aufs Land. Ins Hinterland. In der Nähe des Flughafens von Dar es Salaam befindet sich ein Ort Namens Pugu. Es ist eine dieser ausgedehnten Tansanischen Ortschaften, die sich ewig an der Straße und darüber hinaus entlangziehen. Die Landschaft ist etwas hügelig und zum wandern laut Reiseführer gut geeignet. Wir fuhren früh los und erreichten nach kurzen Irritationen bezüglich des richtigen Weges auch bald das Ziel. Der Lonely Planet informierte: Am Hühnerstall rechts abbiegen und der Straße bis zum Ende folgen. Tatsache war: Der Hühnerstall war weg, die besagte Straße glich eher einem kaputten Feldweg mit tausend Abzweigungen. Wir haben es dennoch gefunden und uns gleich danach auf den Weg gemacht, Flora und Fauna der Umgebung zu Fuß zu erkunden. Trotz des Erfogserlebnisses, die Pugu Hills gefunden zu haben, war es uns anfangs nicht möglich, den Wanderweg zu finden. Fazit: Drei mal im Kreis um ein Fussballfeld gelaufen, zwei falsche Abbiegungen genommen, Wanderweg schließlich gefunden und in 20 Minuten bewältigt. Großen Käfer und angebundenen Esel gesehen. Die eigentliche Belohnung danach war die Lodge die einen schönen Ausblick auf die Täler bietet und in der wir die einzigen Gäste waren.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Warum wir umgezogen sind



Der Bauboom schlechthin auf der Halbinsel Masaki hat seit einigen Wochen eingesetzt. Allein um unsere Wohnstätte herum drei Baustellen. Dazu Straßenarbeiten. Es wird auch Samstags weitergearbeitet, gehämmert, geschrien, entladen und gesägt. Der Bebauungsplan für diese Gegend ist geändert worden. Man darf nun bis zu 7 Stockwerke bauen. Das hat nun alle, die ein kleines Haus oder noch ein wenig Restplatz auf ihrem Grundstück haben dazu veranlasst zu bauen.


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