Heute Abend fliege ich nach Deutschland, um mit der Familie Weihnachten zu feiern. Vorausgesetzt der Schnee erlaubt eine Landung. Ein Kollege ist kürzlich nach Dänemark geflogen und hat für die ganze Reise 2 Tage gebraucht. Ich bin ein wenig besorgt, dass wir in Zürich festhängen könnten, Flüge verschoben und verspätet sein könnten. Immerhin ist in Deutschland Rekordwinter.
So richtig in Weihnachtsstimmung bin ich noch nicht. Gestern habe ich unseren Plastik-Tannenbaum vom Vorjahr verschenkt. Um mich herum ist nichts weihnachtlich. Letztes Wochenende haben P. und ich versucht etwas weihnachtliches zu machen und sind quer durch die ganze Stadt gefahren, um im New Africa Hotel ein "lebensgroßes" (was auch immer das heißen soll) Lebkuchenhaus zu sehen. Das erwies sich leider 1. als geschlossen, 2. als Kuchenverkaufstheke an die ein paar Plastikkekse geklebt waren und 3. nicht der Reise wert. Ganz und gar nicht.
Stattdessen haben wir das hier in der Innenstadt entdeckt:
Dienstag, 21. Dezember 2010
Samstag, 18. Dezember 2010
Erholsame Insel Mafia
Nach den letzten sehr arbeitsintensiven Wochen, haben wir uns einen Erholungstrip auf die Insel Mafia gegönnt. Begünstigt durch einen weiteren Feiertag war sogar ein verlängertes Wochenende drin. Das wurde auch dringend benötigt! Mafia ist eine Insel südlich von Dar, die für einen wunderbaren Marinenationalpark und die darin vorkommenden Walhaie bekannt ist. Per Flugzeug dauert es nur 30 Minuten dorthin zu kommen (der Stau zum/vom Flughafen nicht mitgerechnet). Man muss allerdings gewillt sein, in einen Flieger zu steigen, dessen Innenraum nicht größer ist als der eines Kleinbusses.
Auf der Insel gibt es keinerlei asphaltierte Straßen, deshalb dauerte die eigentlich kurze Strecke vom Flughafen zum Hotel eine halbe Ewigkeit. Durchschnittsgeschwindigkeit 20kmh. Schockierend für mich: Auch die Landebahn war nicht asphaltiert.
Direkt am Flughafen schon die Anleitung zum Wahhai schauen. Diese Fische können bis zu 18m lang werden, da erscheint mir ein Abstand von 3 Metern etwas wenig...
Die Hotelanlage war auch sehr erholsam. Überall Palmen und viel exotische Vögel. Nach dem alltäglichen Krähenkonzert in Dar war das vielfältige Gezwitscher eine Offenbarung.
Frangipani gibt es auch in Pink:
Und hier ein seltenes Palmhörnchen, direkt vor unserer Hütte. Am Nachmittag waren wir so erholt, dass wir einen kleinen Radausflug am Strand gewagt haben.
Am nächsten Tag ging es zum Schnorcheln mit dem Boot hinaus aufs Meer. Wir haben zwar keine Walhaie gesehen aber dafür das bisher schönste Korallenriff mit unmengen bunter Fische. Ich war so lange im Wasser, bis mir eisig kalt war. Am nächsten Tag dann die Quittung: Großflächiger Sonnenbrand.
Danach zum Ausruhen auf eine Sandbank. Wir waren nicht allein. Diese Alienartigen grünen Krebse waren auch da.
Zum Mittagessen gab es jedoch kein Krebsfleisch sondern 2 kleine wahrscheinlich in der Sonne gebratenen Fische.

Frühaufsteher werden auf Mafia mit diesem Sonnenaufgang belohnt.
Hier die Flughafen-Lounge kurz vor dem Heimflug. Man beachte unseren Piloten, der noch schnell Kraft tankt (bzw. Rausch ausschläft, bzw.???)
Der Flug war etwas ruckelig und mir war schlecht aber immerhin wurde man mit dieser sicht belohnt.
Hier kurz vor der Landung, Dar von oben. Erstaunliche Bautätigkeit.


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Sonntag, 21. November 2010
Himbeeren und anderes aus der Pflanzenwelt
Oben ein Foto unserer Bucht mit Regenwolken. Die heiße Jahreszeit beginnt gerade gleichzeitig mit der Reganphase. Das bedeutet wieder Hochbetrieb für Klimaanlagen. Während draußen die Sonne scheint, sitze ich eingesperrt im Wohnzimmer. Alle Fenster und Türen sind geschlossen, meine Füsse kalt von der eisig-miefigen Frischluft aus der Klimaanlage über meinem Kopf. Trotz Hängematte und bequemem Sofa auf dem Balkon ist nicht daran zu denken, freiwillig das klimatisierte Universum zu verlassen, denn Hitze gepaart mit Feuchtigkeit vom Regen ist keine angenehme Kombination.
Die Hitze bringt Appetit auf frisches Obst, das leider nicht statt sondern zusätzlich zu diversen Schokoriegeln vertilgt wird. Neben Mangos, Orangen, Ananas und Bananen kann man hier auch seltsame Beeren kaufen. Auf den ersten Blick sehen sie Himbeeren zum Verwechseln ähnlich. Wer jedoch den süßen Geschmack der Himbeere erwartet wird enttäuscht sein. Diese Beeren schmecken säuerlich. Bisher konnte mir noch keiner sagen, wie sie heißen.
Und auch sonst blüht momentan so einiges. Zum Beispiel der Baobab Baum vor meinem Fenster. Erst kamen die riesigen weißen Blüten, danach die Blätter:
Sehr schön auch die knallroten Blüten der Flammenbäume:
Mein Lieblingsbaum ist jedoch der Frangipani-Baum. Er blüht das ganze Jahr und die Blüten duften betörend schön. Versuche gerade meinen eigenen kleinen Baum auf dem Balkon zu züchten.
Die Hitze bringt Appetit auf frisches Obst, das leider nicht statt sondern zusätzlich zu diversen Schokoriegeln vertilgt wird. Neben Mangos, Orangen, Ananas und Bananen kann man hier auch seltsame Beeren kaufen. Auf den ersten Blick sehen sie Himbeeren zum Verwechseln ähnlich. Wer jedoch den süßen Geschmack der Himbeere erwartet wird enttäuscht sein. Diese Beeren schmecken säuerlich. Bisher konnte mir noch keiner sagen, wie sie heißen.
Und auch sonst blüht momentan so einiges. Zum Beispiel der Baobab Baum vor meinem Fenster. Erst kamen die riesigen weißen Blüten, danach die Blätter:
Sehr schön auch die knallroten Blüten der Flammenbäume:
Mein Lieblingsbaum ist jedoch der Frangipani-Baum. Er blüht das ganze Jahr und die Blüten duften betörend schön. Versuche gerade meinen eigenen kleinen Baum auf dem Balkon zu züchten.
Sonntag, 14. November 2010
Verregneter Sonntag
Die ersten Anzeichen der "kleinen" Regenzeit flogen vorgestern in Form zweier riesiger Kakerlaken in mein Schlafzimmer. Eine leere Bug-Kill Dose später lagen sie bewegungslos auf dem Rücken und mein Körper versuchte mit Hustenanfällen das eingeatmete Gift wieder loszuwerden. Heute dann der Regen. Es regnet und donnert und regnet mehr. Der Donner löst immer wieder unseren Autoalarm aus, der Regen befreit allerlei Gerüche und der Wind weht sie durch unsere Wohnung. Der größte Vorteil dieses nassen Sonntags ist, dass die Luft sich ein wenig abgekühlt hat. Ich kann wieder klar atmen, die Hitze lähmt nicht mehr so.
Zur Zeit bin ich mit jeder Menge Reiseplanungen beschäftigt. Zum einen mein eigener Weihnachtsurlaub in Berlin, zum anderen hat sich im Februar ein Familienbesuch angekündigt. 3-4 Wochen wollen sie bleiben. Das erfordert ein gut geplantes Programm. Ich freue mich schon sehr, ihnen alles hier zeigen zu können.
Dann wäre da noch eine weitere Reise, die erst im nächsten Oktober stattfinden wird: Singapur, Bali und Borneo. Essen und shoppen in Singapur, Baden und Entspannen auf Bali und Orang Utans schauen auf Borneo. Momentan macht mir nichts mehr Spass, als diese Reise zu planen. Am liebsten würde ich morgen schon aufbrechen. Schrecklich, wenn man im Reisefieber ist, jedoch nicht vom Fleck kommt.
Eigentlich mache ich momentan fast nichts außer planen. Mein Job besteht aus Plänen, meine Freizeit aus Hochzeits und Reiseplänen. Wo ist das hier und jetzt?
Zur Zeit bin ich mit jeder Menge Reiseplanungen beschäftigt. Zum einen mein eigener Weihnachtsurlaub in Berlin, zum anderen hat sich im Februar ein Familienbesuch angekündigt. 3-4 Wochen wollen sie bleiben. Das erfordert ein gut geplantes Programm. Ich freue mich schon sehr, ihnen alles hier zeigen zu können.
Dann wäre da noch eine weitere Reise, die erst im nächsten Oktober stattfinden wird: Singapur, Bali und Borneo. Essen und shoppen in Singapur, Baden und Entspannen auf Bali und Orang Utans schauen auf Borneo. Momentan macht mir nichts mehr Spass, als diese Reise zu planen. Am liebsten würde ich morgen schon aufbrechen. Schrecklich, wenn man im Reisefieber ist, jedoch nicht vom Fleck kommt.
Eigentlich mache ich momentan fast nichts außer planen. Mein Job besteht aus Plänen, meine Freizeit aus Hochzeits und Reiseplänen. Wo ist das hier und jetzt?
Sonntag, 5. September 2010
Roald Dahls Schokoladenfabrik
Von meiner Wohnung aus kann ich direkt auf der anderen Seite der Bucht eine in Wolkennebel gehüllte Fabrik sehen. Mit ein wenig Fantasie (oder Halluzinationssbegabung) kann man sich einreden, dass es eigentlich eine riesige alte Burg ist. Das wäre in einer Stadt, in der Denkmalschutz so exotisch ist wie ein freilaufender Löwe in Deutschland allerdings nicht sehr wahrscheinlich. In den ersten Wochen meines Aufenthaltes lernte ich bei einem Ausflug einige Polen kennen, die mir erzählten, dass sie in einer Betonfabrik arbeiten und dabei auf das von mir als Burg bezeichnete Gebäude zeigten. Ich war enttäuscht. Beim Blick aus dem Fenster, erkannte ich den Wolkennebel auf einmal als dreckigen Rauch. Versöhnt hat mich erst wesentlich später eine in Dar gern erzählte Geschichte, die beweist, dass ich nicht die einzige bin, die sich die Betonfabrik schöngeredet hat. Roald Dahl, der im englischsprachigen Raum bekannte Autor diverser Kinderbücher, lebte ebenfalls eine Weile in Dar es Salaam (das ist seeehr lange her). Die Fabrik hat anscheinend seine Fantasie beflügelt und nahm in seinen Gedanken die Form einer Schokoladenfabrik an. Mit sehr regem und interessantem Innenleben. Die Inspiration für sein Buch "Charlie und die Schokoladenfabrik". Später grandios verfilmt mit Johnny Depp in der Rolle des Fabrikdirektors.
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Mittwoch, 21. Juli 2010
Mein Auto ist ein Vitz
Wie ein kleines Go-Kart flitzt der Vitz (in Deutschland wohl besser als Toyota Jaris bekannt) durch die Stadt, parkt problemlos auch in der kleinsten und engsten Parklücke, manövriert insgesamt recht formidabel. Eine funktionierende Klimaanlage und Unmengen an Fächern sind auch nicht zu verachten. Ich bin begeistert. Auch wenn ich nicht weiß, was er 10 Jahre lang in Japan getrieben hat, bevor er nach Dar verschifft wurde.
Neulich war er schwimmen in einer sehr tiefen Pfütze. Ein wenig Schlamm hat er geschluckt aber ansonsten bravurös bestanden. Ganz ohne Allradantrieb, dafür inklusive Herzrasen und Schweißausbruch meinerseits.
Der Vorbesitzer hat sich sehr viel Mühe gegeben, den kleinen Japaner Tansania-tauglich zu machen. Das geht so:
- Auto-Kennzeichen in sämtliche Fenster und Außenspiegel eingravieren lassen
- Felgen mit Sicherheitsband festschnallen
- Karosserie höherlegen lassen
- Fahrzeugschein laminieren
- Feuerlöscher und 2 Warndreiecke verstauen
- Sandelholzraumspray und Ganesh-Figur verstauen (optional)
Freitag, 9. Juli 2010
Liebster Verlobter
Du kannst nicht nach Berlin fliegen und die Ohropax mitnehmen. Wirklich, das kannst du nicht machen. Die Nachbarskinder haben jetzt eine Vuvuzela und ich habe Angst vor der KAKERLAKE IM OHR.
Dienstag, 22. Juni 2010
Tansania und die WM
Für Fussball Bewegt ist der folgende Beitrag entstanden. Täglich werden dort Beiträge über die Wahrnehmung der WM in verschiedenen Ländern der Welt veröffentlicht.
Selbst bei größter Hitze verbringen so manche Tansanier ihre Freizeit gerne auf dem Fußballfeld. Jede halbwegs freie Fläche, ob Strand oder Lehmboden, kann dabei als Fußballfeld dienen. Der Erfindungsreichtum hört bei der Wahl des Feldes nicht auf. Auch das Zubehör ist meist aufs kreativste zusammengebastelt. Da wird aus ein paar alten Seilen und Ästen ein Tor gebaut, ein Volleyball, Basketball oder beliebiger runder Gegenstand zum Fußball umfunktioniert und schon kann es losgehen.
Bei solcherlei Begeisterung für den Sport, ist es nicht verwunderlich, dass hierzulande die WM rege mitverfolgt wird. Wer keinen eigenen Fernseher hat oder kein Pay-TV-Abo kaufen konnte, begibt sich zu einer der zahlreichen Open Air-Kneipen. Diese bestehen meist aus einem umgebauten Schiffscontainer mit vielen bunten Plastikstühlen davor. Die größeren haben extra zur WM eine Leinwand aufgebaut, die kleineren einen Mini-Fernseher aufgestellt. Abends nach der Arbeit trifft man sich dort. Man schaut die Spiele gerne gemeinsam und verspeist dabei das populäre Nyama Choma. Das ist gegrilltes Rind- oder Ziegenfleisch, gerne vom Kopf des Tieres entnommen. Als Beilage wird Reis, Chipsi (Pommes Frites) oder Ugali (Gries in Wasser gekocht) serviert. Und die Getränke? Bevorzugt greift der Tansanier zum Bier, wobei die Qualitätsmarken Serengeti, Kilimanjaro und Safari zumindest in der Stadt die lokalen Gebräue (z.B.Bananenbier) verdrängt haben.
Tückisch für manchen nicht-Tansanier sind die Zeitangaben: Es gibt hier eine eigene Swahili-Zeitrechnung, wobei die Swahili-Zeit der „westlichen“ um sechs Stunden hinterher hinkt. Man muss dementsprechend aufpassen, dass man die Spiele nicht verpasst. Eine weitere Tücke ist, dass der Strom hier sehr gerne und oft ausfällt, was dem Fußballschauen ein jähes Ende bereitet, sofern man sich nicht in einem Luxushotel oder Restaurant mit Generator befindet.
Da man die eigene Mannschaft nun leider nicht anfeuern kann, üben sich die Tansanier in internationaler Solidarität. Bevorzugt mit den afrikanischen Mannschaften; in geringerem Maße mit der englischen, da die Premier League hierzulande sehr intensiv übertragen wird; manche auch mit dem Team aus Brasilien, das kurz vor dem WM freundlicherweise hier in Dar es Salaam gastierte (die tansanische Mannschaft wird von einem Brasilianer trainiert) und sich mit einem 5-1 zufrieden gegeben hat. Von den Deutschen kennt man allenfalls Ballack, Kahn (leider beide nicht dabei), Klose und Schweinsteiger.
Beim Torjubel kann sich der Tansanier in Sachen Ekstase nicht mit anderen Völkern messen. Anstatt ausufernder Freudentänze wird meistens nur zufrieden gebrummt. Umgekehrt halten sich Trauer und Schmerz auch beim Scheitern in Grenzen. Die Tansanier sind eben Härteres im Leben gewohnt…
Sonntag, 20. Juni 2010
Gespräche mit Fremden: Polizeikontrolle
Nachmittags an der Kreuzung vor dem Büro:
Ein Polizist tritt mitten auf eine dreispurige stark befahrene Straße, um mich herauszuwinken. Ich muss anhalten.
Polizist: "Sie sind bei rot über die Kreuzung gefahren. Das ist ein schwerwiegendes Vergehen."
Ich, unsicher: "Oh, ich habe nicht bemerkt, dass die Ampel schon rot war. Hinter mir sind noch zwei Autos über die Kreuzung gefahren. Tut mir leid."
Polizist, streng: "Es war aber schon rot. Das ist ein schwerwiegendes Vergehen."
Ich, ängstlich: "Ok. wie gesagt, es tut mir leid."
Polizist: "Was machen wir jetzt?"
Ich schaue ihn fragend an. Soll ich ihm jetzt eine Strafe vorschlagen?!
Ich: "ich weiss nicht. Es tut mir wirklich SEHR leid."
Polizist: "Sie müssen mit aufs Revier." Rüttelt dabei an meiner verschlossenen Autotür herum.
Ich, mache keinerlei Anstalten die Tür zu öffnen: "Wenn es sein muss... Wo muss ich hinfahren"
Polizist: "Lassen sie mich einsteigen, ich zeige ihnen dann den Weg."
Ich, langsam verzweifelt: "Nein, ich kann Sie nicht einsteigen lassen. Sagen sie mir, wo ich hinmuss und wir treffen uns dort."
Polizist: "Wir müssen zusammen aufs Revier fahren, warum machen sie die Tür nicht auf?"
Ich: "Nein, das ist zu gefährlich. Ich nehme grundsätzlich niemanden mit."
Polizist fragt wieder mehrmals, wass wir denn jetzt machen sollen. Ich zucke die Schultern.
Polizist verlangt schließlich 20.000 Shillinge Strafe. Ich habe absolut kein Geld dabei und zeige ihm mein leeres Portmonaie.
Polizist: "Dann müssen sie eben doch aufs Revier. Es ist gleich da drüben"
Ich: "Ok, dann fahre ich jetzt dorthin."
Polizist, rüttelt wieder an meiner Tür: "Nehmen sie mich bitte mit. Ich muss jetzt zurück zum Revier."
Ich: "Aus sicherheitsgründen kann ich wirklich niemanden mitnehmen."
Polizist: "Ich verstehe das. Es ist zu gefährlich. Ich schlage eine Lösung vor: Sie dürfen weiterfahren, wenn sie mich zur Tankstelle mitnehmen. OK?"
Die Tankstelle befindet sich 30 Meter weiter. Eigentlich eine halbe Minute Fußweg. Und 10 Sekunden Autofahrt. Ich erwäge meine Möglichkeiten.
Ich: "Na gut, aber dann steigen sie gleich wieder aus."
Polizist steigt freudestrahlend ein und schnallt sich an. Wir fahren los, mir ist etwas mehr als nur mulmig. Nach 30 Metern halte ich an.
"So, da wären wir." sage ich
Polizist freut sich über die kurze Fahrt. Steigt aber nicht aus.
"Danke fürs Mitnehmen! Das war nett."
Ich, wartend: "Bitte. Auf Wiedersehen. Ich muss jetzt weiterfahren... der Stau, wissen sie."
Polizist: "Also, wie wäre es mit einem gemeinsamen Lunch morgen?"
Ich lehne dankend ab und darf schließlich weiterfahren.
Ein Polizist tritt mitten auf eine dreispurige stark befahrene Straße, um mich herauszuwinken. Ich muss anhalten.
Polizist: "Sie sind bei rot über die Kreuzung gefahren. Das ist ein schwerwiegendes Vergehen."
Ich, unsicher: "Oh, ich habe nicht bemerkt, dass die Ampel schon rot war. Hinter mir sind noch zwei Autos über die Kreuzung gefahren. Tut mir leid."
Polizist, streng: "Es war aber schon rot. Das ist ein schwerwiegendes Vergehen."
Ich, ängstlich: "Ok. wie gesagt, es tut mir leid."
Polizist: "Was machen wir jetzt?"
Ich schaue ihn fragend an. Soll ich ihm jetzt eine Strafe vorschlagen?!
Ich: "ich weiss nicht. Es tut mir wirklich SEHR leid."
Polizist: "Sie müssen mit aufs Revier." Rüttelt dabei an meiner verschlossenen Autotür herum.
Ich, mache keinerlei Anstalten die Tür zu öffnen: "Wenn es sein muss... Wo muss ich hinfahren"
Polizist: "Lassen sie mich einsteigen, ich zeige ihnen dann den Weg."
Ich, langsam verzweifelt: "Nein, ich kann Sie nicht einsteigen lassen. Sagen sie mir, wo ich hinmuss und wir treffen uns dort."
Polizist: "Wir müssen zusammen aufs Revier fahren, warum machen sie die Tür nicht auf?"
Ich: "Nein, das ist zu gefährlich. Ich nehme grundsätzlich niemanden mit."
Polizist fragt wieder mehrmals, wass wir denn jetzt machen sollen. Ich zucke die Schultern.
Polizist verlangt schließlich 20.000 Shillinge Strafe. Ich habe absolut kein Geld dabei und zeige ihm mein leeres Portmonaie.
Polizist: "Dann müssen sie eben doch aufs Revier. Es ist gleich da drüben"
Ich: "Ok, dann fahre ich jetzt dorthin."
Polizist, rüttelt wieder an meiner Tür: "Nehmen sie mich bitte mit. Ich muss jetzt zurück zum Revier."
Ich: "Aus sicherheitsgründen kann ich wirklich niemanden mitnehmen."
Polizist: "Ich verstehe das. Es ist zu gefährlich. Ich schlage eine Lösung vor: Sie dürfen weiterfahren, wenn sie mich zur Tankstelle mitnehmen. OK?"
Die Tankstelle befindet sich 30 Meter weiter. Eigentlich eine halbe Minute Fußweg. Und 10 Sekunden Autofahrt. Ich erwäge meine Möglichkeiten.
Ich: "Na gut, aber dann steigen sie gleich wieder aus."
Polizist steigt freudestrahlend ein und schnallt sich an. Wir fahren los, mir ist etwas mehr als nur mulmig. Nach 30 Metern halte ich an.
"So, da wären wir." sage ich
Polizist freut sich über die kurze Fahrt. Steigt aber nicht aus.
"Danke fürs Mitnehmen! Das war nett."
Ich, wartend: "Bitte. Auf Wiedersehen. Ich muss jetzt weiterfahren... der Stau, wissen sie."
Polizist: "Also, wie wäre es mit einem gemeinsamen Lunch morgen?"
Ich lehne dankend ab und darf schließlich weiterfahren.
Abendliche Kreuzfahrt auf dem Indischen Ozean
Mit großer Vorfreude gingen wir an Bord des wunderschönen Segelschiffes. Die tansanische Telekommunikationsfirma Zantel lud zu einer "Sunset Cruise" ein. Mit DJ, Seafood-Buffet und abendlichem Schwimmen im Ozean. Geschwommen sind nur die ganz Mutigen, die sich getraut haben vom Schiff ins Wasser zu springen. Ins halbdunkle Wasser. Die Höhe entsprach etwa einem Zehn-Meter-Brett.
Den übrigen Teilnehmern blieb nichts anderes übrig, als die geniale Atmosphäre an Bord zu genießen und sich ein wenig wie einer der Darsteller in einer bestimmten Bierwerbung zu fühlen. Ich muss unbedingt nochmal segeln gehen. Oder erst mal segeln lernen.
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Kleine Friedhofslöwen
Manchmal lohnt es sich ganz früh aufzustehen. Auch am Sonntag. Es bot sich dieser seltsame Anblick. Eine Katzenfamilie hatte es sich in einem der Graeber vor unserem Haus gemuetlich gemacht. Neues Leben und Tod waren auf diese kuriose weise kurz vereint.
Tetanusgefahr: Rostiger Nagel im Fuß
Das Vermessen einer alten Lagerhalle kann ein sehr gefährlicher Job sein, wie ich kürzlich erfahren musste. Früh morgens fuhren Kollege N. und ich, bewaffnet mit einer Thermoskanne Tee und antiken Messgeräten hinaus zur Lagerhalle. Kollege N., bereits geschwächt von Malaria aber nach eigener Aussage trotzdem arbeitsfähig, lehnte sich kraftlos gegen das alte Gemäuer und schloss kurz die Augen. Ich sah mich gezwungen, einige Warnhinweise an den Mann zu bringen: Bitte vorsichtig bewegen, genau hinschauen wo du hintrittst. Es liegen so einige rostige Nägel hier herum, Tritt bloß nicht rein!
Vielleicht hätte ich mir selber mal zuhören sollen. Vielleicht hätte ich statt Flip Flops Sicherheitsschuhe anziehen sollen. Vielleicht wäre es besser gewesen, nicht rückwärts zu laufen…
Zu Spät. Ein kleiner Schritt nach hinten und schon steckte dieser schöne Nagel tief in meinem Fuss. Locker durchdrang er die weiche Sohle der Flip Flops, verlor dabei leider kein bisschen von seinem Rost. Wer jetzt denkt, dass das wehgetan haben muss, liegt falsch. Der Fuss ist ein flexibles Gebilde, sagte die Ärztin später. Es tat also nicht weh, blutete aber wie verrückt. Ich habe mithilfe des Verbandskastens im Auto die Wunde verbunden und fuhr dann (fast 3 Stunden später) sofort in die Klinik. Dort hat man mir ein Antibiotikum verschrieben und einen Tetanusspritze verabreichen wollen. Letztere habe ich abgelehnt, weil ich sicher war, bereits gegen Tetanus geimpft worden zu sein. Danach entstand etwas Chaos, weil ich beim Verbinden des Fußes ohnmächtig wurde. Abends zu hause angekommen, stellte ich google sei dank fest, dass man 3 Tetanusimpfungen braucht, um einen vollständigen Schutz zu haben. Ich hatte nur eine. Die nächsten drei Tage verbrachte ich in großer Angst. Immer darauf achtend, ob meine Gesichtsmuskeln noch beweglich sind, ob die Arme nicht schon paralysiert sind. Währenddessen verheilte die Wunde entzündungsfrei. Inzwischen nehme ich sie gar nicht mehr wahr. Tetanus bricht normalerweise nach 3 Tagen aus, manchmal nach einer Woche, nach 6 Wochen oder auch nach einigen Monaten. Ich hoffe das Beste.
Sonntag, 16. Mai 2010
Die Schöne Seite der Regenzeit
Wenn es aufhört zu regnen, wird man belohnt. Ein perfekter Regenbogen, wie ich ihn zuvor noch nicht gesehen hatte, direkt vor meinem Haus am frühen noch grauen Morgen.
Dienstag, 11. Mai 2010
Dengue Fieber - Jetzt auch in Dar
Seit gestern kursiert ein Infoschreiben der IST-Clinic, demzufolge bereits 10 Patienten mit Dengue Fieber in Dar es Salaam diagnostiziert wurden.
Sobald es dunkel ist muss man sich bereits vor den Mücken schützen, die Malaria übertragen. Ein tägliches Hantieren mit diversen Sprays und schlafen unter dem Moskitonetz stehen auf dem Plan. Trotz aller Vorkehrungen, habe ich täglich 3 bis 5 Mückenstiche. Dengue-Fieber wird jedoch von tagaktiven Mücken übertragen. Ab jetzt muss das Moskitospray also auch tagsüber mit. Eine Krankheit die auch als Knochenbrecherfieber bezeichnet wird möchte ich mir auf keinen Fall einfangen. Irgendjemand muss mir nur noch erklären, wie man die asiatische Tigermücke, den Überträger, von all den anderen Mücken unterscheidet.
Sobald es dunkel ist muss man sich bereits vor den Mücken schützen, die Malaria übertragen. Ein tägliches Hantieren mit diversen Sprays und schlafen unter dem Moskitonetz stehen auf dem Plan. Trotz aller Vorkehrungen, habe ich täglich 3 bis 5 Mückenstiche. Dengue-Fieber wird jedoch von tagaktiven Mücken übertragen. Ab jetzt muss das Moskitospray also auch tagsüber mit. Eine Krankheit die auch als Knochenbrecherfieber bezeichnet wird möchte ich mir auf keinen Fall einfangen. Irgendjemand muss mir nur noch erklären, wie man die asiatische Tigermücke, den Überträger, von all den anderen Mücken unterscheidet.
Sonntag, 9. Mai 2010
Paneer selbstgemacht
In Dar es Salaam leben bekanntlich viele Inder oder inzwischen Tansanier indischen Ursprungs, deren Familien vor vielen Generationen hier Fuß gefasst haben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass so ziemlich jedes Restaurant unter anderem auch indische Gerichte anbietet. Ich bin ein großer Fan der indischen Küche. Dachte ich zumindest immer. So lange man die bis zur Unkenntlichkeit abgemilderten, mit Unmengen Sahne angereicherten indischen Gerichte gewohnt ist, die Üblicherweise in Deutschland serviert werden gewohnt ist, kann man sich nicht vorstellen, dass die Inder anderswo etwas ganz anderes als ihre Küche ansehen.
Hier in Dar war ich zunächst sehr überrascht und richtig enttäuscht, wie anders die gleichen Gerichte schmecken. Niemals schafft es ein tropfen Sahne in eines der Gerichte, höchstens Kokosmilch. Selbst die milde Variante ist zuweilen höllisch scharf und im allgemeinen viel agressiver gewürzt. Einige Gerichte werden in einer weißen Soße (aus Cashewnüssen) serviert, die ich bisher nicht kannte. Hat man sich erstmal an die Unterschiede gewöhnt, schmeckt es durchaus lecker. Manche der Gerichte ähneln eher einer Paste, als einem Gericht mit Soße, daher ist Brot als Beilage viel besser geeignet als Reis.
Als Beinahe-Vegetarier esse ich sehr viel Paneer. Das ist der Tofuartige Käse, der sich in vielen Curries findet. Neulich hat mir jemand verraten, dass man den ganz einfach selber machen kann. Eigentlich ist es lächerlich einfach. Man kocht Milch bis kurz vor dem Siedepunkt, gibt dann ein wenig Zitronensaft dazu und schon trennen sich die festen Bestandteile von den Flüssigen. Dann muss man das ganze durch ein Sieb gießen und den Klumpen Käse mit etwas beschweren, um weiteres überflüssiges Wasser loszuwerden.
In einem Land, in dem lokale Milchprodukte kaum angeboten werden, versetzt einen dieser einfache Vorgang in grenzenlose Euphorie. Welch simple Zubereitung und dann auch noch 99 Prozent Erfolgsgarantie! Mein erstes selbstgemachtes Exemplar Urkäse habe ich gleich verwendet um ein indisches Curry, wie ich es aus deutschen Restaurants gewohnt bin zu machen. Es hat aber anders geschmeckt und hatte mindestens 6000 Kalorien (Kokosmilch UND Sahne UND Erdnüsse...)
Hier in Dar war ich zunächst sehr überrascht und richtig enttäuscht, wie anders die gleichen Gerichte schmecken. Niemals schafft es ein tropfen Sahne in eines der Gerichte, höchstens Kokosmilch. Selbst die milde Variante ist zuweilen höllisch scharf und im allgemeinen viel agressiver gewürzt. Einige Gerichte werden in einer weißen Soße (aus Cashewnüssen) serviert, die ich bisher nicht kannte. Hat man sich erstmal an die Unterschiede gewöhnt, schmeckt es durchaus lecker. Manche der Gerichte ähneln eher einer Paste, als einem Gericht mit Soße, daher ist Brot als Beilage viel besser geeignet als Reis.
Als Beinahe-Vegetarier esse ich sehr viel Paneer. Das ist der Tofuartige Käse, der sich in vielen Curries findet. Neulich hat mir jemand verraten, dass man den ganz einfach selber machen kann. Eigentlich ist es lächerlich einfach. Man kocht Milch bis kurz vor dem Siedepunkt, gibt dann ein wenig Zitronensaft dazu und schon trennen sich die festen Bestandteile von den Flüssigen. Dann muss man das ganze durch ein Sieb gießen und den Klumpen Käse mit etwas beschweren, um weiteres überflüssiges Wasser loszuwerden.
In einem Land, in dem lokale Milchprodukte kaum angeboten werden, versetzt einen dieser einfache Vorgang in grenzenlose Euphorie. Welch simple Zubereitung und dann auch noch 99 Prozent Erfolgsgarantie! Mein erstes selbstgemachtes Exemplar Urkäse habe ich gleich verwendet um ein indisches Curry, wie ich es aus deutschen Restaurants gewohnt bin zu machen. Es hat aber anders geschmeckt und hatte mindestens 6000 Kalorien (Kokosmilch UND Sahne UND Erdnüsse...)
Sonntag, 2. Mai 2010
Kariakoo Party
Auf dem Dach eines 10 stoeckigen Hochhauses im Bezirk Kariakoo kann man sehr gut feiern. Eine kuehle Brise weht, der Blick kann schweifen. Laute Musik und nette Leute. Auf einmal kam ich mir vor als wuerde ich tatsaechlich in einer Grossstadt leben und nicht in einem riesigen Dorf, das so tut als waere es eine Stadt. Das Dorf hatte ploetzlich eine Skyline.
Kariakoo kannte ich bis dahin nur als quirligen Marktbezirk mit engen Strassen und Unmengen an Mini-Shops und Haendlern. Wie man sieht, schliesst der Markt auch nachts nicht, sondern wird auf die Strasse verlagert.
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Das massgeschneiderte Kitenge-Kleid
Vor WOCHEN schrieb ich ueber meinen Stoffeinkauf und das in Auftrag gegebene Kleid. Versprochen wurde mir, dass es innerhalb einer Woche fertig wird. Bloed, wenn man schon so lange hier lebt und solchen Zeitangaben glauben schenkt.Waehrend ich also auf mein Kleid warten musste, habe ich folgendes herausgefunden:
Man sollte sich mit der Arbeitsweise des gewaehlten Schneiders vertraut machen, indem man zunaechst ein einfaches Stueck in Auftrag gibt. Am besten etwas dass er kopieren kann. Danach sollte man den Schwierigkeitsgrad steigern und wenn genug Vertrauen und ueberzeugende Ergebnisse vorliegen, gibt man etwas kompliziertes in Auftrag (wie z.B. ein selbstentworfenes Kleid)
Den Stoff vorher mehrmals waschen, damit die fertigen Klamotten nicht einlaufen.
Bei der Stoffauswahl auf Kunstfaser verzichten. Die etwas steifen Baumwollstoffe werden nach dem waschen weicher.
Unbedingt darauf bestehen, dass ausfuehrlich Massgenommen wird und dabei nicht den Bauch einziehen..
Wie es scheint habe ich alles falsch gemacht. Aber nach mehreren Aenderungen ist dieses Kleid auf dem Foto mitte entstanden. Es hat an seinem ersten Abend gleich zwei Parties muehelos ueberstanden.
Man sollte sich mit der Arbeitsweise des gewaehlten Schneiders vertraut machen, indem man zunaechst ein einfaches Stueck in Auftrag gibt. Am besten etwas dass er kopieren kann. Danach sollte man den Schwierigkeitsgrad steigern und wenn genug Vertrauen und ueberzeugende Ergebnisse vorliegen, gibt man etwas kompliziertes in Auftrag (wie z.B. ein selbstentworfenes Kleid)
Den Stoff vorher mehrmals waschen, damit die fertigen Klamotten nicht einlaufen.
Bei der Stoffauswahl auf Kunstfaser verzichten. Die etwas steifen Baumwollstoffe werden nach dem waschen weicher.
Unbedingt darauf bestehen, dass ausfuehrlich Massgenommen wird und dabei nicht den Bauch einziehen..
Wie es scheint habe ich alles falsch gemacht. Aber nach mehreren Aenderungen ist dieses Kleid auf dem Foto mitte entstanden. Es hat an seinem ersten Abend gleich zwei Parties muehelos ueberstanden.
Donnerstag, 15. April 2010
Filme und Sprachliche Kostbarkeiten
In Dar es Salaam gibt es zwei Kinos und jede menge Stau auf dem Weg dorthin. Während des gesamten Aufenthaltes war ich deshalb nur 1 Mal im Kino. Zum Glück gibt es hier gleich zwei geniale Alternativen:
1. Dachkino auf unserem Nachbarhaus. Das funktioniert so: Man beschwert sich, typisch deutsch, über den unsäglichen Lärm bei den Nachbarn. Diese schicken daraufhin als Entschädigung eine Einladung zum wöchentlichen Cineastentreffen, wobei sie darauf hinweisen, dass sich bisher noch nie jemand beschwert hat. Man nimmt die Einladung an, lässt sich auf die Mailingliste eintragen, trommelt ein paar Freunde zusammen und schon hat man jeden Donnerstag sein kostenloses Kinovergnügen. Im Freien Nebenan. Perfekt. Die besten Filme, die bisher gezeigt wurden, waren Hurt Locker und Yellow Card. Nachteile: Man sitzt auf Plastikstühlen, ab und zu werden auch Raritäten aus der Stummfilmära gezeigt, und wenn einer der Filmemacher dabei ist, muss man im Anschluss schlaue Fragen stellen und an einer Diskussionsrunde teilnehmen. Auch wenn man schon zwei Bier intus hat und null Ahnung worum es ging.
2. Man besorgt sich eine in China "hergestellte" DVD. Zahlreiche Straßenhändler bieten die aktuellsten Filme und Serien zu Spottpreisen feil. Man kann sie wirklich an jeder Ecke kaufen. Wenn man Glück hat, findet man seine Lieblingsserie und kann sie zu hause auf dem Notebook abspielen. Momentan schaue ich die Serie "The Wire". Es geht um den Kampf der Polizei in Baltimore gegen Drogendealer und die im Drogenmillieu verübten Verbrechen. Eine geniale Serie, kann ich jedem nur empfehlen. Der Slang, der in dieser Serie durchgehend verwendet wird, ist jedoch selbst für Amerikaner schlecht zu verstehen. Deshalb braucht man die Untertitel. Und da wären wir auch schon bei den Nachteilen der hier angebotenen DVDs: Wenn man Pech hat, sind alle Untertitel auf Chinesisch. Es kann auch vorkommen, dass der Ton extrem leise ist und die Dialoge nicht zu verstehen sind. Oder die Dialoge sind falsch übersetzt und ergeben keinen Sinn.
Einen ersten Hinweis auf die Qualität des Produktes bietet schon das Cover. Hier werden die Filmstories zusammengefasst in Texten á la "Michael has been persecutes brother and the mysterious forces will be extended to Panama. The company behind the scenes that old man in several sona mentioned the word. Michael could get him the urgent need thing united states..." Häää?! oder wie der Tansanier sagen würde: HEE?!?
1. Dachkino auf unserem Nachbarhaus. Das funktioniert so: Man beschwert sich, typisch deutsch, über den unsäglichen Lärm bei den Nachbarn. Diese schicken daraufhin als Entschädigung eine Einladung zum wöchentlichen Cineastentreffen, wobei sie darauf hinweisen, dass sich bisher noch nie jemand beschwert hat. Man nimmt die Einladung an, lässt sich auf die Mailingliste eintragen, trommelt ein paar Freunde zusammen und schon hat man jeden Donnerstag sein kostenloses Kinovergnügen. Im Freien Nebenan. Perfekt. Die besten Filme, die bisher gezeigt wurden, waren Hurt Locker und Yellow Card. Nachteile: Man sitzt auf Plastikstühlen, ab und zu werden auch Raritäten aus der Stummfilmära gezeigt, und wenn einer der Filmemacher dabei ist, muss man im Anschluss schlaue Fragen stellen und an einer Diskussionsrunde teilnehmen. Auch wenn man schon zwei Bier intus hat und null Ahnung worum es ging.
2. Man besorgt sich eine in China "hergestellte" DVD. Zahlreiche Straßenhändler bieten die aktuellsten Filme und Serien zu Spottpreisen feil. Man kann sie wirklich an jeder Ecke kaufen. Wenn man Glück hat, findet man seine Lieblingsserie und kann sie zu hause auf dem Notebook abspielen. Momentan schaue ich die Serie "The Wire". Es geht um den Kampf der Polizei in Baltimore gegen Drogendealer und die im Drogenmillieu verübten Verbrechen. Eine geniale Serie, kann ich jedem nur empfehlen. Der Slang, der in dieser Serie durchgehend verwendet wird, ist jedoch selbst für Amerikaner schlecht zu verstehen. Deshalb braucht man die Untertitel. Und da wären wir auch schon bei den Nachteilen der hier angebotenen DVDs: Wenn man Pech hat, sind alle Untertitel auf Chinesisch. Es kann auch vorkommen, dass der Ton extrem leise ist und die Dialoge nicht zu verstehen sind. Oder die Dialoge sind falsch übersetzt und ergeben keinen Sinn.
Einen ersten Hinweis auf die Qualität des Produktes bietet schon das Cover. Hier werden die Filmstories zusammengefasst in Texten á la "Michael has been persecutes brother and the mysterious forces will be extended to Panama. The company behind the scenes that old man in several sona mentioned the word. Michael could get him the urgent need thing united states..." Häää?! oder wie der Tansanier sagen würde: HEE?!?
Samstag, 10. April 2010
Ostern in Pangani
Tja, was soll ich sagen, die Usambara Berge habe ich leider nur von weitem gesehen. Um die erste Unterkunft, das Beach Crab Resort, zu erreichen ging es mehr als 3 Stunden über eine Sand-Schlamm Piste. Das ganze nachdem 4 Stunden Asphalt hinter uns lagen. Zuerst gemächliches Fahren. Dann ein Zwischenstopp an einem scheinbar verlassenen Dorf. Während wir unsere Custard Apple aßen, tauchte wie aus dem Nichts eine Gruppe Dorfbewohner hinter uns auf. Lautlos standen sie da, schauten uns an und überlegten, ob sie näher kommen sollen. Und sie kamen näher. Schrittweise, langsam. Nachdem ich mich winkend verabschiedete und bereits im Auto saß, stand der Dorfälteste direkt neben meiner Autotür und schaute mich an. Es wäre nicht so unheimlich gewesen, wenn sie wenigstens ein Wort gesagt hätten.
Danach fing der gefürchtete Regen an, wir schlitterten von Graben zu Graben an einem im Schlamm stecken gebliebenen Bus vorbei und kamen mit flauem Magengefühl und einem total schlammverkrusteten Auto im Resort an. Das Beach Crab ist an einem genialen Strand gelegen (siehe neue Fotos im Album rechts). Das Wetter war nur halbwegs genial. In der Hütte alles klamm wegen des Regens, der Himmel fast immer grau.
Bei strömendem Regen verließen wir den Ort um eine Stadtbesichtigung inklusive Flussfahrt in Pangani zu machen. Um nach Pangani zu gelangen, muss man ein Flussdelta mit einer Fähre überqueren. An der Fähre angekommen, sagte man uns, sie sei kaputt. Darauf folgte mindestens eine Stunde Gespräche mit diversen Panganiern. Die Aussagen waren folgende:
„Die Fähre ist heute außer Betrieb, versucht es morgen nochmal.“
„Die Fähre wird gerade repariert, sie fährt um 12:30 wieder oder vielleicht um 14:30.“
„Die Fähre fährt erst wieder bei Flut vielleicht um 18 Uhr“
„Die Fähre fährt am Nachmittag wieder, falls die Reparatur erfolgreich verläuft…“
Was macht man als vorsichtiger Europäer in solch einem Fall? Entweder man dreht um und verbringt die nächste Nacht wieder im klammen Resort oder man versucht den Fluss zu umfahren (Ha Ha) und begibt sich hierzu auf die magenzerstörende Schlammstrecke über die man an diesen Punkt gelangt ist. Oder man wartet bis zu den diversen angegebenen Uhrzeiten, nur um dann festzustellen, dass die Fähre gar nicht fährt und eine unbequeme Nacht im Auto zu verbringen.
Da keine dieser möglichkeiten besonders atraktiv schien, beschlossen wir, erst mal mit einem kleinen Holzboot (auf dem sich bereits ein Motorrad befand) auf die andere Seite zu fahren und mit dem Kapitän der Fähre zu sprechen. Dieser versicherte uns, dass die Fähre am selben Tag fahren würde. Also ließen wir das Auto auf der anderen Seite und traten erstmal den Stadtrundgang an.
Der Stadtführer, Mr. Hothot, war ein vielbeschäftigter Mann. Ständig blieben wir stehen, damit er telefonieren konnte. Die Ausführungen zur Stadtgeschichte vielen dementsprechend kurz aus. Mit Sonnenbrand, Durst und jeder Menge Fotos von verfallenen Häusern fielen wir am Ende erschöpft in die Plastikstühle eines Wali-Place. Ich glaube, ich habe noch nie so schnell eine Flasche Cola ausgetrunken.
Am Nachmittag ging die Fähre tatsächlich wieder. Wir brachten das Auto auf die „richtige“ Seite und begaben uns auf eine Flußfahrt. Wunderschöne Mangroven und Vögel waren zu sehen. Ein Zwischenstopp zur Stärkung mit Kokoswasser wurde eingelegt. Alles schön. Ich beschloss noch ein paar extra Fotos von Holzbooten zu machen und schwenkte seitlich aus unserer im Gänsemarsch laufenden Truppe aus. Die Fotos sind nie gemacht worden, denn ich blieb dummerweise im Schlamm stecken. Meine Füße waren wie einbetoniert. Die Fischer brachen in Gelächter aus. Das wiederum alarmierte unsere Bootsleute. Ich ruderte noch ein wenig mit den Armen, um ihnen klarzumachen, dass ich nicht scherze. Einer half mir dann endlich aus dem Schlamm. Ich musste meine Füße im Fluss waschen, seitdem geht mir das Wort Bilharziose nicht mehr aus dem Kopf.
Die funktionierende Dusche im nächsten Hotel in Tanga war eine wahre Erlösung. Tanga habe ich in sehr guter Erinnerung, gerade wegen dieses Hotels. Am nächsten Morgen brachen wir auf mit dem Vorhaben eventuell bis nach Lushoto in den Bergen zu fahren. Der Reiseführer war anderer Meinung. Darin stand, dass die Strecke von 90 Kilometern etwa 3,5-4 Stunden in Anspruch nimmt. Wir fuhren nach Hause.
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Donnerstag, 1. April 2010
Vor dem Regen ist nach dem Regen
Die Regenzeit hat nun definitiv begonnen. Ganze Tage lang regnet es und die Luft zum Atmen kehrt während dieser kostbaren Stunden wieder. Man kann endlich alle Räume der Wohnung nutzen, nicht nur die klimatisierten. Sobald sich die Sonne hinter den Wolken hervortraut, ist es genauso heiss wie zuvor. Alle Abkühlung ist sofort wieder verschwunden.
Jeden Tag hoffe ich auf Regen , das Osterwochenende ist aber davon ausgenommen. Morgen früh um halb sechs geht es nämlich nach Lushoto und Pangani. Obwohl die beiden Orte nur ca. 300 km von Dar es Salaam entfernt sind, werden wir 6,5 Stunden unterwegs sein. Vorausgesetzt es regnet nicht. Sollte es regnen, verwandeln sich die Sandpisten in eine Schlammhölle, die ggf. zur Umkehr zwingt. Besser noch etwas mehr Proviant einpacken, falls unser Auto in einer Pfütze versinkt und nur nach einer stundenlangen Rettungsaktion befreit werden kann.
Lushoto liegt in der Region Tanga in der Nähe der Usambara-Berge. Dort gibt es nicht nur die berühmten Veilchen, sondern auch die Möglichkeit Trekking in kühler Umgebung zu betreiben. Ich freue mich mich schon sehr aufs ankommen. Werde sicherheitshalber einen Plastikumhang mitnehmen, der mir noch kurz vor der Abreise nach Tansania geschenkt wurde.
Jeden Tag hoffe ich auf Regen , das Osterwochenende ist aber davon ausgenommen. Morgen früh um halb sechs geht es nämlich nach Lushoto und Pangani. Obwohl die beiden Orte nur ca. 300 km von Dar es Salaam entfernt sind, werden wir 6,5 Stunden unterwegs sein. Vorausgesetzt es regnet nicht. Sollte es regnen, verwandeln sich die Sandpisten in eine Schlammhölle, die ggf. zur Umkehr zwingt. Besser noch etwas mehr Proviant einpacken, falls unser Auto in einer Pfütze versinkt und nur nach einer stundenlangen Rettungsaktion befreit werden kann.
Lushoto liegt in der Region Tanga in der Nähe der Usambara-Berge. Dort gibt es nicht nur die berühmten Veilchen, sondern auch die Möglichkeit Trekking in kühler Umgebung zu betreiben. Ich freue mich mich schon sehr aufs ankommen. Werde sicherheitshalber einen Plastikumhang mitnehmen, der mir noch kurz vor der Abreise nach Tansania geschenkt wurde.
Party - Abschied und Neuanfang
Das Golden Tulip Hotel ist eigentlich ein sehr verlassener Ort. Mit einem guten Swimmingpool und einer garantierten kühlen Brise zwar, aber doch meist leer. Letztes Wochenende wurde dieser Ort mit Leben gefüllt und bewies seine Eignung als Partylocation...
Die Bank, bei der P. arbeitet verabschiedete den Chef in den Ruhestand und dieser Abschied wurde mit der Ganzen Belegschaft gefeiert. Es war sehr nett, meine alten Kollegen zu treffen und festzustellen, dass viele viele neue Gesichter hinzugekommen sind...
...Ich sollte als einer der Fotografen tonnenweise Fotos machen, habe aber nicht daran gedacht, den Akku vorher zu prüfen... Daher sind sämtliche Bilder am frühen Abend entstanden. Der spätere Abend blieb undokumentiert...
...bis auf dieses eine Bild, als mein Akku beschloss für 40 Sekunden wiederaufzuerstehen, um einen typisch tansanischen Partytanz aufzunehmen. Nimmt man als Mzungu an diesen Gruppentänzen teil (das passiert zwangsläufig), muss man sich auch mal "Tipps" der Tansanier zum eigenen Tanzstil gefallen lassen. So geschehen bei einem Freund, der hören musste: You are supposed to dance, not walk!
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