Sonntag, 5. September 2010
Roald Dahls Schokoladenfabrik
Von meiner Wohnung aus kann ich direkt auf der anderen Seite der Bucht eine in Wolkennebel gehüllte Fabrik sehen. Mit ein wenig Fantasie (oder Halluzinationssbegabung) kann man sich einreden, dass es eigentlich eine riesige alte Burg ist. Das wäre in einer Stadt, in der Denkmalschutz so exotisch ist wie ein freilaufender Löwe in Deutschland allerdings nicht sehr wahrscheinlich. In den ersten Wochen meines Aufenthaltes lernte ich bei einem Ausflug einige Polen kennen, die mir erzählten, dass sie in einer Betonfabrik arbeiten und dabei auf das von mir als Burg bezeichnete Gebäude zeigten. Ich war enttäuscht. Beim Blick aus dem Fenster, erkannte ich den Wolkennebel auf einmal als dreckigen Rauch. Versöhnt hat mich erst wesentlich später eine in Dar gern erzählte Geschichte, die beweist, dass ich nicht die einzige bin, die sich die Betonfabrik schöngeredet hat. Roald Dahl, der im englischsprachigen Raum bekannte Autor diverser Kinderbücher, lebte ebenfalls eine Weile in Dar es Salaam (das ist seeehr lange her). Die Fabrik hat anscheinend seine Fantasie beflügelt und nahm in seinen Gedanken die Form einer Schokoladenfabrik an. Mit sehr regem und interessantem Innenleben. Die Inspiration für sein Buch "Charlie und die Schokoladenfabrik". Später grandios verfilmt mit Johnny Depp in der Rolle des Fabrikdirektors.
Labels:
Afrikanische Architektur,
Dar es Salaam,
Filme
Abonnieren
Posts (Atom)